Treffpunkt
Dowas
Waschraum
Eva Müller
Rama Naena
Wolfgang Lindner
Andrea Jakes
Jessyka Wiese
Richard Steiner
Biljana Augustinovic
Angelika Jung

Rückläufiges Wirtschaftswachstum nun auch für 2020 prognostiziert

7. Oktober 2019

Presse

Wirtschaftsinstitute sagen längere Konjunkturflaute voraus – aber niemanden kümmert es!

Die gerade eben veröffentlichten Konjunkturprognosen von IHS und WIFO1 bestätigen den Einbruch der österreichischen Wirtschaft: Sie erwarten im laufenden Jahr nur noch ein Wachstum von 1,5% (IHS) bzw. 1,7% (WIFO) und anders als noch vor ein paar Monaten jetzt auch für 2020 einen weiteren Wachstumsrückgang auf 1,3% (IHS) bzw. 1,4% (WIFO). Hauptproblem ist die Flaute in der konjunkturbestimmenden Industrie, während der private Konsum die Konjunktur derzeit noch stützt. Auch für den Arbeitsmarkt sind die Prognosen düsterer geworden: Beide Institute rechnen mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit spätestens 2020. „Das entspricht in etwa der Einschätzung, die die Vorarlberger Armutskonferenz bereits im Juli präsentiert hat. Allerdings teilen wir auch weiterhin nicht den Optimismus der Forschungsinstitute, dass der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung zum Jahresende erreicht sein wird. Dafür gibt es in den von den Instituten veröffentlichten Daten keinerlei Anhaltspunkte, das ist Kaffeesatzleserei“, kommentiert der Sprecher der Armutskonferenz Michael Diettrich. Für ihn bedeutsam ist zudem, dass in den neuesten Berechnungen auch das Wachstum der Jahre 2017 und 2018 nach unten korrigiert wurde, auf nur noch 2,5% bzw. 2,4%: „Das war weder eine Hochkonjunktur, noch eine Konjunkturparty. Das war gerade mal eine mittelmäßige Erholung und reiht sich ein in 10 Jahre magere Konjunktur seit 2010. Diese 10 mageren Jahre hatten reale Einkommenseinbußen bei der unteren Hälfte der Erwerbstätigen und zudem die historisch höchste Arbeitslosigkeit am Ende einer Erholungsphase zur Folge. Und nach gerade mal zwei Jahren Erholung geht es erneut nach unten.“

Harte Kritik übt die Vorarlberger Armutskonferenz deshalb an der Sorglosigkeit und den schlampigen Analysen, mit denen in Österreich dem aktuellen Wirtschaftseinbruch begegnet wird. “Weder im Wahlkampf zum Nationalrat, noch in dem zum Vorarlberger Landtag spielt die wirtschaftliche Entwicklung eine Rolle. Skandale und Platituden sind offenbar wichtiger als die Wirtschaft, mit der Österreich immerhin seinen Lebensunterhalt verdient. Da werden steigende Arbeitslosen- und Mindestsicherungszahlen sehenden Auges in Kauf genommen. Das ist der eigentliche Skandal“, empört sich Diettrich.

Weiter im pdf.